Empfang für erfolgreiche Rodler in Oberhof

… und Interview mit Tatjana Hüfner

Die erfolgreichen Rodler mit Stützpunkttrainer Norbert Hahn (re)

Oberhof – selbst die Sonne strahlte am 1. März 2012 mit dem Stützpunkttrainer der deutschen Rodler, Norbert Hahn, um die Wette. Zum Saisonabschluss hatte er zum ersten Mal alle Rodler zu einem kleinen Empfang in die Sportfördergruppe nach Oberhof eingeladen, um Ihre zahlreichen Erfolge in der vergangenen Saison zu würdigen.

Akribisch führt er über den gesamten Winter eine Liste über die Leistungen die „seine“ Sportler erreicht haben. „Sonst verliert man bei den vielen Erfolgen den Überblick.“, so Hahn.

Zu Beginn begrüßte und beglückwünschte der Leiter der Sportfördergruppe, Oberstabsfeldwebel Roland Saar, seine Athleten. Sie haben in der Kaserne in Oberhof zumindest ihre sportliche Heimat und finden hier optimale Trainingsbedingungen. Besonders gewürdigt wurde anschließend Hauptfeldwebel Tatjana Hüfner.  Zum fünften Mal in Folge konnte sie neben vielen anderen Erfolgen in dieser Saison den Gesamtsieg im Weltcup erringen und zog damit mit der bisherigen Rekordsiegerin Silke Kraushaar – Pielach gleich. „Die Saison war durch einige Veränderungen schwierig“, umso mehr freute sie sich über den Titel.

Aber auch die anderen „Piloten“ konnten sich mit insgesamt 34 Erfolgen sehen lassen. Einen Weltmeistertitel in der Team-Staffel errang im Doppelsitzer der Herren Hauptgefreiter Toni Eggert zusammen mit seinem Partner Sascha Benecken. Aber auch alle Anderen werden sich in der nächsten Saison weiter entwickeln und an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen, betonte der stolze Trainer. Zusammen mit seinem noch in der Ausbildung befindlichen „Co“, Hauptfeldwebel Andre Florschütz, und den Rodlern  ließ er in lockeren Gesprächen die erfolgreiche Saison Revue passieren.

Nun steht erstmal eine Trainingspause auf dem Programm. Doch nicht für alle bedeutet das Urlaub und Erholung, Hauptgefreiter Toni Eggert zum Beispiel absolviert seinen Laufbahnlehrgang bei der Bundeswehr für Feldwebelanwärter. Aber schon Anfang Mai beginnt für alle wieder der Trainingsalltag um die Grundlagen für einen erfolgreichen vorolympischen  Winter zu legen.


Interview mit Tatjana

Hauptfeldwebel Tatjana Hüfner im Interview

Pläne nach dem Erfolg

Weltmeisterin, Olympiasiegerin, zum fünften Mal den Weltcup Titel im Rennrodeln – die 28-jährige Oberhofer Sportsoldatin Tatjana Hüfner blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Mit uns spricht sie über ihre zukünftigen Pläne. HüfnerEndlich wieder zu Hause angekommen, endlich wieder Zeit für sich und die Familie – denkt man am Ende einer erfolgreichen Saison. Falsch! Bei Hauptfeldwebel Tatjana Hüfner ist kein längerer Urlaub in Sicht.

Test im Eiskanal

Bereits in den nächsten Tagen ist die Sportlerin mit ihrem Schlitten in Russland unterwegs. Stolz ist sie darauf, die einzige deutsche Rodlerin zu sein, die den Eiskanal in Sotschi für die Olympischen Spiele 2014 testet. „Dort kann ich schon mal die Bahn kennenlernen und ein paar Eindrücke mitnehmen.“ Doch nicht nur auf der Bahn weiß sie, wo’s lang geht. Und dabei ist der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD) eine große Hilfe. Noch weit vor Ende ihrer Karriere denkt sie an die Zukunft.

Leben nach dem Sport

„Pädagogik der Kindheit“ – lautet die Fachrichtung ihres Teilzeitstudiums an der Fachhochschule Erfurt. Das Interesse kommt nicht von ungefähr, ein Praktikum in einem Kindergarten im vergangenen Jahr ging dem voraus. Dazu ist Hüfner der Ansicht, dass Sport und Erziehung gut miteinander harmonieren. „Gerade bei den ganz Kleinen ist es enorm wichtig, diese zu fördern und Grundlagen zu legen für deren spätere sportliche Zukunft.“ “Gesünder durchs Leben gehen – mehr Begeisterung für den Sport“, so stellt sich die Sportlerin ihr Motto für eine Kindertageseinrichtung vor, in der sie später gern arbeiten würde.

Bundeswehr ebnet den Weg

Die freie Berufswahl nach dem Ende der dienstlichen Karriere ist ein wichtiges Argument. „Ob Gabelstaplerfahrer, Pädagoge oder Trainer, jeder hat die Wahl“, so Hauptfeldwebel Hüfner. Sie hat sich genau deshalb für die Bundeswehr entschieden, weil dadurch ihr späterer Werdegang offen bleibt. Der BFD ist dabei unterstützend tätig und soll so den Sportlern den Weg nach ihrer aktiven Zeit ebnen. „Dennoch muss man sich um vieles selber kümmern. Und wenn man etwas gefunden hat, durchaus die Bundeswehr davon überzeugen, dass es gut ist.“ Die Bundeswehr bietet ihr neben optimalen Trainingsbedingungen Chancen für eine berufliche Ausbildung. „Durch den flexiblen Trainingsplan und dem Ziel vor Augen erfolgreich zu sein, fällt einem vieles leichter.“

Für die nächste Zeit stehen ganz klar die Olympischen Spiele 2014 im Fokus. Auch danach kann sich Tatjana Hüfner vorstellen weiter zu rodeln. „So alt bin ich dann noch nicht. Doch wer weiß, wenn das Studium gut läuft, vielleicht habe ich dann gar keine Lust mehr Sport zu machen.“

 

Text & Fotos: Kathrin Möbius, Pressestelle WBK III
Text Interview: Oberleutant Dreer, Pressestelle WBK III

 

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