Dreimal Edelmetall bei der Militär – Weltmeisterschaft im Fallschirmspringen in Kubinka/RUS

Vom 17.07. – 29.07.2016 fanden die 40ten CISM Militär – Weltmeisterschaften im Fallschirmspringen in Kubinka/RUS statt.  Insgesamt reisten ca. 250 Athleten aus über 30 Nationen, in die Nähe von Moskau, um sich in den Disziplinen im Ziel-, Stil-, und Formationsspringen zu messen und die diesjährigen Militär-Weltmeister zu küren.

Die dreizehn kopfstarke deutsche Delegation wurde von Oberfeldarzt Dr. Martin Mersmann, als Chief of Mission, geführt. Die restlichen Teilnehmer waren aktive oder ehemalige Mitglieder der Sportfördergruppe der Bundeswehr Altenstadt. Die Herrenmannschaft bestehend aus Hauptfeldwebel Wolfgang Lehner, Hauptfeldwebel Elischa Weber, Feldwebel Daniel Born, Oberfeldwebel Christian Kautzmann und Hauptfeldwebel Stefan Wiesner zählten selbstverständlich zu den heißen Medaillenfavoriten bei diesen Meisterschaften. Bei den Damen gingen Oberfeldwebel Evangelina Warich und Stabsunteroffizier (FA) Friederike Ripphausen im Stil – und Zielspringen an den Start. Hauptgefreiter (FA) Lukas Tschech ging als Junior ins Rennen. Für ihn war es das erste Großereignis in seiner noch jungen Sportlerlaufbahn. Unterstützt und betreut wurden die deutschen Sportsoldaten/ -innen von Hauptfeldwebel Lasotta Sascha und Hauptfeldwebel d.R. Henrik Lindner in den Funktionen als Trainer und Mannschaftsführer. Des Weiteren stellte die deutsche Delegation mit Stabsfeldwebel Oliver Vent, Leiter SportFGrp Bw Altenstadt, einen Schiedsrichter für diesen Wettbewerb. Stabsunteroffizier (FA) Benjamin Wipfler komplettierte die Delegation und besuchte das CISM Schiedsrichterseminar, um zukünftig als Wettkampfrichter zur Verfügung zu stehen.

Nach einer problemlosen Anreise am 17.07 und einem erfolgreichen Trainingssprung zur Orientierung an das Wettkampfgelände am 18.07 war schnell klar, dass es dem russischen Militär an Infrastruktur und Manpower für diesen Wettbewerb nicht mangelte.  Insgesamt standen den Wettkämpfern 6 Hubschrauber des Typen Mi-8 zur Verfügung und 3 Flugzeuge des größten Doppeldeckers der Welt, die berühmte Tante Anna (AN-2). Jedoch hakte der Wettkampfablauf zu Beginn und es dauerte etwas bis die Weltmeisterschaften im vollen Gang waren. Dies lag zu einem an den ständigen Sprungpausen, bedingt durch das wechselnde Wetter und der noch starren Organisationsgeschicke der Ausrichter.

Die Männer begann in der ersten Woche mit 5 Zielsprüngen, wobei sie sich als Mannschaft aber auch durch gute Einzelergebnisse sowohl in der Team-, wie in der Individualwertung in die vorderen Plätze der Rangliste kämpften. Das Zielgelände versprach durch die umstehenden Wälder und bebauten Flächen, des russischen Patriot Parks, ein anspruchsvolles Landegebiet zu werden. Dies mussten auch leider die deutschen Damen und Hauptgefreiter (FA) Tschech am eigenen Leib erfahren. Neben dem Zielgelände, gab es eine weiteres Landegebiet auf einem russischen Militärflugplatz. Dort wurde das Stil – und Formationsspringen ausgetragen. Bei den Männern gelang es allen 5 Athleten in die zweite Runde des Stilspringens einzuziehen. Leider war für Hauptgefreiter (FA) Tschech und Stabsunteroffizier (FA) Ripphausen bereits nach der ersten Runde das Stilspringen beendet. Oberfeldwebel Warich gelang der Einzug ins Stil – Halbfinale und schloss den Wettbewerb mit ihrer bisherigen Bestleistung am Ende auf Platz 11 ab, zudem sicherte sie sich mit einem Sprung von 9,0s eine weitere Qualifikationsnorm für die kommende zivile Weltmeisterschaft im September.

Die Wettkampftage waren von brühender Hitze, heftigen Unwettern und langen Wartepausen geprägt. Wenn das Wetter es zu ließ, waren alle Athleten und Organisatoren gefordert. Denn nach Beendigung einer Runde in der jeweiligen Disziplin wurde sofort zu der nächsten Disziplin gewechselt, um so viele Wettbewerbsdurchgänge wie möglich abzuschließen. Im Formationsspringen bewiesen die deutschen Herren wieder einmal mehr, dass sie neben den Profi-Teams aus Belgien und Katar, welche nur am Formationsspringen dran teilnahmen, sich das Zepter nicht aus der Hand nehmen ließen. Von Runde zu Runde bauten sie ihren Vorsprung auf die viertplatzierte Mannschaft aus Tschechien weiter aus und behaupteten sich bis zum Schluss auf dem dritten Rang. Dies war zugleich eine hervorragende Ausgangslage für die Mannschaftskombinationswertung, die zu gewinnen das erklärte Ziel der deutschen Delegation war.

Nachdem sich die Herren durch eine starke Aufholjagd in der achten Zielrunde für das Halbfinale qualifizierten, schafften sie es im Mannschaftsfinale von dem achten Platz weiter auf Platz 5 vor zu kämpfen mit einem Gesamtergebnis von 40cm. Sieger im Mannschaftszielspringen wurde die ungarische Equipe und verwies das russische und weißrussische Team auf die hinteren Plätze. In der Einzelwertung landeten Hauptfeldwebel Wiesner und Hauptfeldwebel Lehner gemeinsam auf dem sechsten Rang mit insgesamt 6cm aus 8 Runden. Die Goldmedaille ging an einen russischen Springer mit 3cm, gefolgt von einem französischen und chinesischen Springer, die einen zusätzlichen Stechsprung um Silber absolvieren mussten.

Das Stilspringen bei den Herren musste aufgrund des schlechten Wetters und der mangelnden Zeit nach 2 Runden, von möglichen 5 Durchgängen, beendet werden. Zwar konnte sich Hauptfeldwebel Elischa Weber über Bronze in dieser Disziplin freuen, aber mit zwei weiteren Runden, wäre bestimmt noch die Silbermedaille möglich gewesen. Hauptfeldwebel Wiesner landete am Ende in der Einzelkombinationswertung auf dem undankbaren vierten Platz, auch bei ihm wäre eine bessere Platzierung möglich gewesen sowohl im Stil-, als auch in der Kombinationswertung, wenn es noch zu weiteren Stilrunden gekommen wäre.

Am Ende des Wettbewerbes wurden alle Ergebnisse der drei Disziplinen für die Mannschaftskombination zusammengetragen, um die Nationenwertung, die „Königsdisziplin“, festzulegen. Mit 2 Punkten Rückstand auf das russische Team und mit 3 Punkten Vorsprung zu den Springern aus Tschechien, konnten sich die deutschen Herren über die Silbermedaille freuen.

Mit zwei Bronzemedaillen und einer Silbermedaille war diese Militär-Weltmeisterschaft wieder einmal ein toller Erfolg für die Sportsoldaten aus Altenstadt. Nächstes Jahr sind die Erwartungen noch etwas höher gesteckt, denn die 41ste CISM Militär-Weltmeisterschaft im Fallschirmspringen wird 2017 in Warendorf/Deutschland ausgetragen. Aber bis dahin, folgt noch ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr, die zivile Weltmeisterschaft in Chicago/USA. Für diesen Wettbewerb konnten sich insgesamt 5 Athleten der Sportfördergruppe Bw Altenstadt qualifizieren und werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wieder ein Wörtchen um die Medaillen mitreden.

Text:  Hauptfeldwebel Sascha Lasotta

Fotos: SportFGrp Bw Altenstadt

Alle Ergebnisse unter: http://cska.ru/mwc-parachuting/en/

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