MTB: Helen Grobert Zweite bei nationalen Cross Country Titelkämpfen – 13. DM-Titel für Sabine Spitz

Bei den Deutschen Cross-Country-Meisterschaften in Wombach hat sich Sabine Spitz ihren 13. deutschen Titel in der olympischen Disziplin geholt. Die 44-Jährige siegte im Ortsteil von Lohr nach 25,1 Kilometern in 1:26:41 Stunden mit elf Sekunden Vorsprung auf Titelverteidigerin Unteroffizier (FA) Helen Grobert und 56 Sekunden vor Elisabeth Brandau.

Die vier Damen, die man als mögliche Titelkandidatinnen gehandelt hatte, setzten sich bereits in der ersten Runde ab. Sabine Spitz (Murg-Niederhof) machte von Beginn an am Berg Druck, um die Abfahrten, wie sie erklärte „ohne Risiko“ bestreiten zu können. So sah man die dreifache Olympia-Medaillengewinnern praktisch immer an der Spitze des Quartetts. Ab Runde drei von sechs begannen sich Abstände zwischen den vier Fahrerinnen zu entwickeln.

Die Sportsoldatin Helen Grobert hatte auf eine Tempo-Verschärfung von Spitz nicht gleich reagieren können und als sie sich an die zweite Position geschoben hatte, blieben da zehn Sekunden auf Spitz.

Für Spitz war es der 18. Meister-Titel insgesamt und der 13. in der Cross-Country-Disziplin. Ob es auch der Letzte war? „Ich denke schon. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass ich noch Cross-Country-Rennen mitfahre, aber um konkurrenzfähig zu sein, muss man den Sport schon ernsthaft betreiben“, erklärte Spitz, die davon sprach, dass ihre Vorbereitung, aus dem Höhentrainingslager kommend, „wunderbar funktioniert“ habe. „Ich bin schon kontrolliert gefahren, aber ich konnte auch das Tempo gut variieren.“

Bei den Männern holte sich  Markus Schulte-Lünzum aus Haltern den Titel.  Der Vize-Meister des Vorjahres gewann in 1:25:11 Stunden mit zwölf Sekunden Vorsprung auf den Freiburger Moritz Milatz und 56 Sekunden vor Christian Pfäffle aus Neuffen.
Die Herren lieferten den mehreren tausend Zuschauern im Stadtteil von Lohr am Main ein höchst interessantes Rennen mit einer kleinen dramatischen Note. Fünf Fahrer gingen gemeinsam in die dritte von sieben Runden. Es waren Titelverteidiger Manuel Fumic (Kirchheim/T.), der weiter seiner Top-Form hinterher fährt und Martin Gluth (Freiburg), die in Runde drei dem Tempo-Diktat von Markus Schulte-Lünzum nicht mehr folgen konnten. Fumic blieb lange innerhalb eines 15-Sekunden-Zeitfensters, doch den Anschluss an das Spitzentrio schaffte er nicht mehr.

Bis zur vorletzten Runde blieb die Konstellation dieselbe. Schulte-Lünzum machte die meiste Führungsarbeit,  Hauptgefreiter Christian Pfäffle löste ihn hin und wieder ab und Moritz Milatz hielt, mit etwas Mühe, den Anschluss. Doch dann erlitt Pfäffle einen Hinterrad-Defekt. „Ich habe schon in der Startrunde Luft verloren und habe deshalb in den Abfahrten auch nicht so viel riskiert. Warum die Luft dann vollends raus ist, weiß ich auch nicht genau“, erklärte Sportsoldat Pfäffle dazu. Er kam mit einigen Sekunden Rückstand auf Milatz und Schulte-Lünzum an die Technische Zone, wechselte in zirka 25 Sekunden das Hinterrad und ging mit Manuel Fumic im Nacken und 30 Sekunden hinter dem Führungsduo wieder ins Rennen. Pfäffle jagte gleich wieder los und schüttelte Fumic sofort wieder ab. Vorne allerdings drückte Schulte-Lünzum aufs Tempo und in der Schlussrunde nutzte er den vorletzten Anstieg zur Attacke. Milatz konnte sein Hinterrad nicht halten und in den letzten Berg fuhr Schulte-Lünzum mit sieben Sekunden Vorsprung hinein. Damit war die Entscheidung gefallen.

„Ich bin super happy, unglaublich, dass es geklappt hat. Ich hatte schon Angst, dass ich mich taktisch dämlich verhalten habe, weil ich viel Führungsarbeit gemacht habe“, erklärte Schulte-Lünzum einen Tag nach seinem 25. Geburtstag.  Er wurde zum zweiten Mal nach 2014 Deutscher Elite-Meister. „Schade für Christian. Den habe ich sehr stark eingeschätzt“, sagte er mit Blick auf den Bronze-Medaillengewinner. Obwohl es für den Aufsteiger der Saison bei seiner ersten Elite-DM gleich die erste Medaille war, wirkte er erst mal enttäuscht. „Ich hatte richtig gute Beine und denke, ich hätte um Gold mitfahren können, schade. Ich war die ganze Zeit nie über dem Limit, für mich war es ein angenehmer Speed“, kommentierte der Schwabe. Der Badener auf Rang zwei war auch nicht besonders glücklich.

Text und Fotos: BDR

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