Gelungene Generalprobe vor Weltmeisterschaft

Vom 17.-21.08. hatte der tschechische Aeroclub nach Jindrichuv Hradec geladen. Grund waren die offenen Nationalmeisterschaften der Klassiker in Tschechien. Fast alle Nachbarn von Tschechien und über 70 Athleten aus fünf Nationen nahmen diese Einladung an, zumal neben dem Zielspringen auch das Stilspringen auf dem Programm stand. Insbesondere der Vergleich zwischen den derzeit besten Stilspringern der Welt so kurz vor der WM sollte für Spannung und die notwendige Motivation bei den Sportlern sorgen.

Deutschland schickte mit der Sportfördergruppe gleich drei Mannschaften ins Rennen, wobei der Remscheider Hauptfeldwebel a.D. Marco Pflüger das Team eins komplettierte. Mannschaft I bestand aus Hauptfeldwebel a.D. Marco Pflüger, Hauptfeldwebel Wolfgang Lehner, Hauptfeldwebel Elischa Weber und Hauptfeldwebel Stefan Wiesner. Team II wurde durch Oberfeldwebel Christian Kautzmann, Feldwebel Daniel Born, Unteroffizier (FA) Christoph Zahler und Hauptgefreiter (FA) Lukas Tschech vertreten. Stabsunteroffizier (FA) Roland Stamm, Unteroffizier (FA) Kai Erthel, Oberfeldwebel Evangelina Warich und Stabsunteroffizier (FA) Friederike Ripphausen komplettierten die dritte Mannschaft.

Am Donnerstag konnte der Veranstalter alle vier geplanten Stilrunden durchführen. Mit Hochspannung erwarteten alle Beteiligten ein Duell zwischen dem amtierenden Militärweltmeister von 2016 Libor Jarousek und den drei deutschen Weltmeistern Hauptfeldwebel a.d. Pflüger (2008), Hauptfeldwebel Weber (2014) und Hauptfeldwebel Wiesner (2015). Befanden sich die vier nach der ersten Runde noch eng beisammen, blieben Hauptfeldwebel Elischa Weber und Hauptfeldwebel a.D. Marco Pflüger inklusive Strafe in Runde zwei und drei unter der berühmten Schallmauer von sechs Sekunden. Vor dem Finalsprung konnten sich Weber, Pflüger und  Libor vom Rest des Feldes absetzen und machten die Vergabe der Medaillen unter sich auch. Lediglich Hauptfeldwebel Wiesner konnte, trotz Saisonbestzeiten, die drei Führenden noch in Bedrängnis bringen. Mit der besten Endzeit in Runde vier vom Tschechen wuchs der Druck für die beiden Deutschen. Doch der Konter kam und sowohl Hauptfeldwebel Elischa Weber als auch Hauptfeldwebel a.D. Marco Pflüger beeindruckten mit hervorragenden Sprüngen. Völlig verdient sicherte sich Hauptfeldwebel Weber nach vier Sprüngen mit einer Gesamtzeit von 23,91 sek. mit 36 Hundertstel Vorsprung auf Hauptfeldwebel a.D. die Goldmedaille. Platz drei belegte Libor und auf dem undankbaren vierten Platz kam Hauptfeldwebel Wiesner ins Ziel. Mit diesen Ergebnissen sind alle drei Deutschen Medaillenkandidaten bei der WM. Aber auch die anderen deutschen Teilnehmer konnten mit persönlichen Bestzeiten auftrumpfen und Werbung in eigener Sache machen. Hauptgefreiter (FA) Lukas Tschech unterbot seine Wettkampfleistungen von der Militär-WM deutlich und machte damit seinem Heimtrainer Hoffnung, bei seiner ersten Junioren-Weltmeisterschaft in Chicago um die Medaillen mitzuspringen.

An den folgenden beiden Wettkampftagen stand das Zielspringen auf dem Programm. Bei anspruchsvollsten Bedingungen setzte sich erneut Deutschlands bester Zielspringer, Hauptfeldwebel Stefan Wiesner, vor der gesamten Elite durch. Selbst häufige thermische Ablösungen und umlaufende Winde konnten den dreifachen Weltcupgesamtsieger der vergangenen drei Jahre nicht ernsthaft aus der Ruhe bringen. Lediglich sechs Zentimeter Abweichung aus zehn Sprüngen standen am Ende des Wettkampfes zu Buche. Silber ging an einen polnischen Springer, gefolgt von Oberfeldwebel Christian Kautzmann, der sich damit die Bronzemedaille sicherte. Die anderen deutschen Starter mussten den beschriebenen Wetterbedingungen Tribut zollen und sich weiter hinten einordnen. Bei dem Damen sicherte sich Oberfeldwebel Warich vor ihrer Kollegin Stabsunteroffizier (FA) Ripphausen die Goldmedaille. Platz 3 bei den Damen ging an eine Springerin aus Österreich. Hauptgefreiter (FA) Tschech belegte den ersten Platz in der Juniorenwertung vor einem Springer aus Österreich und Tschechien. Die Mannschaftswertung konnte die erste Mannschaft vor Sportfördergruppe II und der Mannschaft aus Polen gewinnen.

Sehr zufrieden mit dem Wettkampf zeigte sich der Heimtrainer Hauptfeldwebel Sascha Lasotta, aber auch der Bundestrainer Hauptfeldwebel a.D. Torsten Kunke ist mit Blick auf die bald stattfindenden Weltmeisterschaften sehr optimistisch. Natürlich sind durch solche hervorragenden Ergebnisse die eigenen Erwartungen gestiegen und nun gilt es, die Top-Form zu halten und wenn möglich noch eine Schippe drauf zu legen. Doch bevor es zur WM geht, steht am kommenden Wochenende noch ein letztes Kräftemessen im Zielspringen im österreichischen Thalgau beim Weltcup an.

Text: Torsten Kunke

Fotos: SportFGrp Bw Alternstadt

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